Tulpenfeld Natur
Tulpenfeld

Der großflächige Anbau von Blumen, besonders von Tulpen, ist schon lange ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in den Niederlanden.
Tulpen stammen ursprünglich aus dem vorderasiatischen Raum (Persien, heutiger Iran) und gelangten über die Türkei und Österreich in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts in die Niederlande. Tulpen kamen dort bald regelrecht in Mode; der Adel und das wohlhabende Bürgertum in den aufstrebenden Städten der Niederlande pflanzten sie in ihren Gärten an. Bald entwickelte sich ein lebhafter Tauschhandel mit Tulpen.

In der Zeit der Großen Tulpenmanie von 1630 bis 1637 wurden Tulpenzwiebeln in den Niederlanden sogar zu Spekulationsobjekten mit teilweise extrem hohen Preisen. Die Zwiebeln wurden meistens über Auktionen angeboten und gegen Höchstgebote verkauft, es entwickelte sich aber bald auch ein Handel wie an einer Börse mit Leerverkäufen, Terminkontrakten und Optionsscheinen. Besonders begehrt waren die seltenen Exemplare der Sorte Semper Augustus. Es soll Verkäufe von nur wenigen Zwiebeln zu Preisen im Gegenwert eines großen Patrizierhauses gegeben haben.
Am 3. Februar 1637 kam es jedoch in Haarlem nach einer unerwartet erfolglos verlaufenen Auktion zu einem Crash des Tulpenhandels, der schnell auf Alkmaar, Delft, Leiden, Gouda und andere Städte übergriff. Überall stürzten die Preise für die Zwiebeln ins Bodenlose, ein völlig überbewerteter Markt war plötzlich zusammengebrochen. Das Ende der ersten großen Spekulationsblase der Wirtschaftsgeschichte vernichtete die Vermögen vieler Beteiligter.
Heute gibt es Tulpen in zahllosen Züchtungen und Farbgebungen, die Preise sind auch längst erschwinglich geworden. Häufig werden Blumenbeete in Gärten und Parks mit ihnen gestaltet; spezialisierte Gartenbauunternehmen in den Niederlanden versenden Tulpenzwiebeln auf Kundenwunsch in die ganze Welt.
Die Aufnahme entstand im Mai 2005 in der Nähe von Hillegom (Niederlande) mit einem 400-mm-Teleobjektiv.