Der Osnabrücker Dom
Die Gründung Osnabrücks wird auf Karl den Großen zurückgeführt. Im Jahr 770 entstand das Bistum Osnabrück. Etwa 15 Jahre später war die erste Bischofskirche errichtet worden. Nach ihrer Zerstörung durch die Normannen und einem weiteren Brand begann um 1100 der Bau des heutigen Doms St. Peter. Der Dom ist ein spätromanisches Bauwerk, enthält aber bereits gotische Elemente. Später hinzugefügte barocke Ausschmückungen im Inneren wurden im 19. Jahrhundert wieder entfernt. Die barocken Turmhelme fielen einem schweren Luftangriff am 13. September 1944 zum Opfer. Sie wurden nach dem Zweiten Weltkrieg in vereinfachter Form rekonstruiert.
Das Denkmal vor dem Dom stellt den so genannten Löwenpudel dar. Eine alte Osnabrücker Sage berichtet dazu, Kaiser Karl habe einst geschworen, das erste Lebewesen, das ihm aus Osnabrück entgegenkäme, eigenhändig zu töten. Diesen Schwur habe Karl deswegen abgelegt, weil die Osnabrücker sich dem Gegner Karls, dem Sachsenherzog Widukind, zugewandt hätten. Als Karl nun gegen Osnabrück zog, kam ihm zu seinem Entsetzen die eigene Schwester aus dem Stadttor entgegen. In letzter Sekunde sprang aber deren Hund, ein Löwenpudel, hervor, so dass Karl diesen mit seinem Schwert erschlug und damit seinen Schwur halten konnte.
In der Wirklichkeit war der Löwe aber eine Markierung der Grenze des bischöflichen Machtbereichs in der Stadt. Der Platz im Hintergrund heißt seit jeher Domsfreiheit, er gehörte zu dem Gebiet, das dem Bischof und nicht dem bürgerlichen (weltlichen) Rat unterstand.
(Aufnahme: August 2008)
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