Sheddachhalle in Magdeburg
Architektur
Sheddachhalle

Sheddächer bieten für Industriebauten den Vorteil einer recht gleichmäßigen Ausleuchtung durch Tageslicht. Die meist nach Norden weisenden, steil abffallenden Dachseiten werden dazu mit großen Fenstern versehen.
Magdeburg wuchs im 19. Jahrhundert zu einer der führenden deutschen Industriestädte heran. Neben Schwerindustrie, Maschinenbau und chemischer Industrie war auch die Verarbeitung von Produkten aus den umliegenden, landwirtschaftlich geprägten Gegenden bedeutsam. Die Stadt war auch das Zentrum des Handels und der Verarbeitung von Zucker in Deutschland.

Die sehr fruchtbaren Böden der Magdeburger Börde wurden teilweise für den Anbau von Zuckerrüben genutzt. In der Stadt Magdeburg entstanden daraufhin viele Zuckerfabriken und Industriebetriebe, die Zucker als Rohstoff verwendeten, beispielsweise Schokoladenfabriken. Auch die deutsche Zuckerbörse hatte hier ihren Sitz.
Am Südrand des Magdeburger Handelshafens wurde 1888/89 der hier fotografierte Zuckerspeicher B gebaut. Die ausführenden Architekten waren Stadtbaurat Otto Peters und Stadtbauinspektor Reinhard Beer. Das heute noch sehr gut erhaltene Gebäude aus 9 Hallenelementen zeigt, dass man bei der Errichtung von Industriebauten im 19. Jahrhundert durchaus Wert auf eine qualitativ hochwertige und ästhetisch ansprechende Bauausführung legte. Das wird auch durch die Verwendung farblich abgesetzter Lisenen und Zierbänder aus gelben und roten Klinkern deutlich.

(Aufnahme: August 2009)