Armenische Kirche zum Heiligen Kreuz Zurück
Türkei
Armenische Kirche zum Heiligen Kreuz

Auf der Insel Akdamar im Vansee wurde um das Jahr 920 ein Klosterkomplex erbaut, dessen Kirche als einziges Gebäude erhalten ist. Das Kloster bildete über Jahrhunderte ein religiöses Zentrum der in diesem Gebiet lebenden Armenier.
Nach der Vertreibung und dem Völkermord an den Armeniern im Ersten Weltkrieg verfiel das Kloster. Mehrmals wurde schon ein endgültiger Abriss der Kirche geplant, aber man entschloss sich dann doch zu einer Restaurierung, die in den Jahren 2005 bis 2007 stattfand. Türkische Schriftsteller und Journalisten hatten diese Restaurierung auch als notwendiges Zeichen einer Versöhnung mit den Armeniern gefordert.
Das Thema ist allerdings in der Gesellschaft des Landes erheblich umstritten. Türkische Nationalisten und offizielle Stellen leugnen bis heute ganz entschieden, dass es im damaligen Osmanischen Reich überhaupt einen Völkermord an den Armeniern gegeben haben soll. Wer jedoch an diese historische Tatsache erinnert, gilt mindestens als unpatriotisch und wird oftmals massiv bedroht. Der bekannte armenische Journalist Hrant Dink wurde im Januar 2007 von einem nationalistischen Täter in Istanbul ermordet, weil er in seiner zweisprachigen Zeitschrift Agos wiederholt über diese Thematik berichtet hatte.

(Aufnahme: Juli 2011)