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Türkei
Im Tempelbezirk von Hierapolis

Im südlichen Bereich von Hierapolis liegt der Tempelbezirk. Schon sehr früh wurde hier ein Kult für Kybele abgehalten, eine Göttin, die zuerst in Phrygien, später auch in Griechenland und im Römischen Reich verehrt wurde.
Hier gab es auch das nach dem Gott Pluto benannte Plutonium, eine Höhle, die in der Antike als Zugang zur Unterwelt angesehen wurde. Eine unterirdische Quelle gab Kohlenstoffdioxyd und vielleicht auch Schwefelwasserstoff in hohen Konzentrationen ab, so dass alle Lebewesen, die in die Höhle gelangten, innerhalb kurzer Zeit erstickten. Die Priester des Kybele-Kultes, die so genannten Galli, konnten sich aber durch verschiedene Atemtechniken davor schützen. Sie demonstrierten die tödliche Gefahr der Höhle durch Tieropfer, während sie selbst unversehrt und damit scheinbar durch göttliche Kräfte unsterblich blieben. Der über der Höhle errichtete Tempel nahm in der Antike viele Spenden von Besuchern ein, die für die Tieropfer zahlten oder ein Orakel befragen konnten. Das Plutonium wurde zuletzt 2013 durch italienische Archäologen unter der Leitung von Francesco D'Andria näher erforscht; es befand sich auf dem Foto in der linken Bildhälfte, nahe den dort sichtbaren Fundamenten.

(Aufnahme mit Polfilter auf KB-Farbdiafilm (+ Scan) vom Juli 2000)