Am Préveli-Kloster
An der Südküste Kretas liegt das Kloster Moni Préveli (Μονή Πρέβελη). Das Mönchskloster kann auf eine rund 1.000 Jahre lange Geschichte zurückblicken. Im Jahr 1798 wurde es - wie die gesamte griechisch-orthodoxe Kirche Kretas - dem Patriarchen von Konstantinopel (heute Istanbul) unterstellt.
Das Kloster spielte in den zahlreichen Aufständen der Kreter gegen die türkische Herrschaft im 18. und 19. Jahrhundert eine bedeutende Rolle und ist deshalb nicht nur ein bedeutendes religiöses, sondern auch historisch-politisches Symbol der Insel. Einige der Mönche kämpften sogar selbst aktiv auf der Seite der aufständischen Kreter mit.
Zuletzt bildete das Kloster im Zweiten Weltkrieg eine Widerstandszelle gegen die deutschen Besatzer, als es den Mönchen und ihrem Abt Agathangelos unter Lebensgefahr gelang, zahlreiche britische, australische und neuseeländische Soldaten mit U-Booten nach Ägypten evakuieren zu lassen. Die auf der Seite Griechenlands kämpfenden Briten hatten sich zunächst wegen der schnellen Besetzung des Landes durch die deutsche Wehrmacht im April 1941 auf die Insel Kreta zurückziehen müssen. Sie waren aber dann nach der Landung deutscher Fallschirmjäger und Gebirgstruppen während des Unternehmens Merkur am 20. Mai 1941 immer mehr in den Süden Kretas zurückgedrängt worden, so dass ihnen zuletzt nur noch der Fluchtweg über das Mittelmeer offen blieb.
Das Foto zeigt eine kleine Kapelle des Klosters mit dem Libyschen Meer (Λιβυκό Πέλαγος) im Hintergrund.
(Aufnahme auf KB-Farbdiafilm (+ Scan) vom Juli 2002)
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