Special Ammunition Site (SAS) Dünsen SAS Dünsen Zurück Weiter
SAS Dünsen

Unmittelbar neben der StOMunNdlg 241/2 wurde um 1961 das SAS (Special Ammunition Site = Sondermunitionslager) Dünsen angelegt. In einem SAS wurden während des Kalten Krieges taktische Nuklearwaffen gelagert. Diese waren Bestandteil der nuklearen Teilhabe. Dabei übten die Amerikaner die alleinige Einsatzkontrolle über die Waffen aus, während die NATO-Verbündeten (also auch die Bundeswehr) die Trägersysteme bereitstellten und für Bewachung und Transport verantwortlich waren. Zahlreiche SAS waren über die gesamte Bundesrepublik verteilt.

Im SAS Dünsen wurde die nukleare Munition in zwei Bunkern gelagert. Die Einsatzplanung sah im Kriegsfall den Verschuss dieser Waffen durch das Artillerieregiment 11 der 11. Panzergrenadierdivision (Oldenburg) vor. Dazu vorgesehene Verbände waren das Raketenartilleriebataillon 112 (Delmenhorst-Adelheide) und das Feldartilleriebataillon 111 (Oldenburg). Weiterhin konnte eine Batterie des Panzerartilleriebataillons 315 (Wildeshausen) nukleare Granaten verschießen. Trägersysteme waren die Kurzstreckenrakete Honest John sowie die Rohrartilleriesysteme M110 A-2 (203 mm-Panzerhaubitze) und M109 G (155 mm-Panzerhaubitze). Die Bewachung der Sondermunition im SAS und in einem möglichen Einsatz erfolgte durch die Begleitbatterie des Raketenartilleriebataillons 112. Das war die Einheit, in der ich meinen Wehrdienst ableistete. Das RakArtBtl 112 war in der rund 12 Kilometer entfernten Barbara-Kaserne in Delmenhorst-Adelheide stationiert. Nach dem Ende des Kalten Krieges wurden die Einheiten aufgelöst und das SAS Dünsen 1993 geschlossen. Die Nuklearwaffen wurden im Rahmen der Operation Silent Echo schon Mitte 1992 in die USA gebracht und dort anschließend demontiert.
(Aufnahme: August 2013).