Moorlandschaft im Emsland Landschaften
Moorlandschaft im Emsland

Das Emsland erstreckt sich zwischen dem nördlichen Münsterland im Süden und Ostfriesland im Norden. Es bildet zugleich den westlichsten Teil Niedersachsens, direkt an der niederländisch-deutschen Grenze.
Die überwiegend flache Landschaft des Emslands wurde lange von großen Moorflächen geprägt, besonders im Westen und Norden. Östlich der Ems gibt es auch bewaldete Hügellandschaften aus Moränen wie den Hümmling bei Sögel. Sie wurden in der Eiszeit von Gletschern gebildet (Geest). Weiter südlich schließt sich das waldreiche Hasetal an.

Das Emsland wird seit Jahrhunderten landwirtschaftlich genutzt. Allerdings waren die Erträge des Ackerbaus durch die überwiegend sandigen Böden sehr gering, so dass in weiten Teilen des Emslands oftmals bittere Armut und Hunger herrschten. Besonders schwierig war das Leben der Moorkolonisten. Sie siedelten ab etwa 1750 isoliert oder in langgestreckten Kolonien entlang von Moorkanälen und versuchten in schwerer Handarbeit, den nassen, sauren und nahezu unfruchtbaren Moorboden in Ackerland umzuwandeln. Der damals aufkommende Spruch „Den Eersten sien Dod, den Tweeten sien Not, den Drütten sien Brod!“ verdeutlicht die Armut der ersten Siedler.
Im Jahr 1950 wurde mit dem Emslandplan der Bundesregierung erstmals versucht, die wirtschaftliche Lage im Emsland strukturell zu verbessern. Moore wurden trockengelegt, neue Anbauflächen kultiviert, Gewerbe und Industrie angesiedelt und Verkehrswege ausgebaut. Schon 1942 waren im Südwesten des Emslands größere Erdölvorkommen entdeckt worden. Inzwischen hat sich der Landkreis Emsland, bis 1990 flächengrößter Kreis der Bundesrepublik, von einem rückständigen, strukturschwachen Notstandsgebiet zu einem recht wohlhabenden Landesteil mit florierender Landwirtschaft, vielfältiger Industrie und attraktiven Kleinstädten gewandelt. Als vorteilhaft erwies sich auch die Öffnung der Grenze zu den Niederlanden durch die Europäische Union. Die noch vorhandenen Moorflächen im Emsland stehen heute meistens unter Naturschutz und bilden Rückzugsgebiete für viele seltene Pflanzen und Tiere. Das Foto entstand im Rühler Moor zwischen Meppen und Twist. Das Rühler Moor ist Teil des berühmten Bourtanger Moores, das sich teils über niederländisches Gebiet, teils über das westliche Emslands erstreckt.

(Aufnahme: August 2014)