Berliner S-Bahn
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Die Berliner S-Bahn

Die neue Reichshauptstadt Berlin wuchs nach 1871 zu einer riesigen Stadt heran. Bald mussten täglich zahllose Einwohner zwischen Wohnquartieren, Arbeitsplätzen, Einkaufs- und Freizeiteinrichtungen transportiert werden. Zur Lösung der Nahverkehrsprobleme gab es viele Einrichtungen: Stadtbusse, Straßenbahnen, die U-Bahn und vor allem das umfangreiche Netz der Stadtbahn (S-Bahn). Die Anfänge der Berliner S-Bahn liegen in der Kaiserzeit. Anfangs waren die Züge noch mit Dampflokomotiven bespannt, aber bis 1929 wurde das Netz vollständig elektrifiziert.

Neben der 37 Kilometer langen Ringbahn, die die Innenstadt umrundet und ab 1871 noch weit außerhalb der damals bebauten Innenstadtfläche Berlins entstand, gibt es im aktuell 332 Kilometer langen Streckennetz viele Verbindungen in das brandenburgische Umland nach Potsdam, Erkner, Strausberg oder Teltow. Die Stadtbahnstrecke durchquert die Innenstadt in West-Ost-Richtung, während die zwischen 1934 und 1939 gebaute Nord-Süd-Strecke die ehemaligen Fernbahnhöfe Stettiner Bahnhof und Anhalter Bahnhof/Potsdamer Bahnhof verband. Sie wurde in einer Tunnelstrecke unter dem Stadtzentrum hindurchgeführt. Der größte Teil der S-Bahn-Strecken ist zweigleisig ausgebaut, nur in wenigen Außenbezirken gibt es eingleisige Abschnitte. Momentan werden von den 15 Linien 166 Bahnhöfe angefahren. Die Berliner S-Bahn wird von einer eigenen Gesellschaft unter Leitung der Deutschen Bahn AG betrieben.
Angetrieben werden alle Triebwagenzüge mit Gleichstrom, der eine Spannung von 750 Volt aufweist. Der Fahrstrom wird dabei von einer von unten bestrichenen Stromschiene neben dem Gleis entnommen. Auf diesem Foto, das bei der Einfahrt eines S-Bahn-Zuges der Baureihe 481/482 in die S-Bahn-Station Adlershof entstand, sind die seitlichen Stromabnehmer gut zu sehen. Die Linie S46 verkehrt auf der Verbindung Westend - Königs Wusterhausen. Die Gesamtstrecke der S46 ist über 41 Kilometer lang.

(Aufnahme: August 2009)