Yorckbrücken
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Yorckbrücken

Die südlich der Stadtmitte verlaufende Yorckstraße verbindet die Berliner Stadtteile Kreuzberg und Schöneberg miteinander. Ihr Verlauf wurde 1862 im ersten Bebauungsplan für Berlin von dem damaligen Stadtbaurat James Hobrecht entworfen. Benannt wurde die Straße nach dem preußischen General Ludwig Yorck von Wartenburg, der 1812 die Konvention von Tauroggen mit Russland unterzeichnete und damit eine Grundlage für die Befreiungskriege gegen Napoleon legte. Ab 1885 wurden zahlreiche Eisenbahnbrücken über die Yorckstraße errichtet.

Diese Brücken waren notwendig geworden, weil die Hauptstrecken der Berlin-Potsdamer-Magdeburger Eisenbahn und der Berlin-Anhaltischen Eisenbahngesellschaft die Yorckstraße von Nord nach Süd querten. Wichtige Bahnhöfe wie der Anhalter oder der Potsdamer Bahnhof lagen zusammen mit ihren großen Güterbahnhöfen direkt nördlich der Yorckstraße. Insgesamt wurden 45 Brücken über die Straße gebaut, davon sind 9 heute noch in Betrieb, 24 wurden inzwischen stillgelegt und 12 sind aufgrund von Kriegseinwirkungen oder Abriss nicht mehr vorhanden. Viele der erhaltenen Eisenbahnbrücken befinden sich noch in ihrem Originalbauzustand. Ein Großteil dieses einmaligen und stadtbildprägenden Brückenensembles steht daher unter Denkmalschutz.

(Aufnahme: August 2009)