Der Magdeburger Dom
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Der Magdeburger Dom

Das Foto zeigt den Dom aus nördlicher Richtung. Im Dom ist Kaiser Otto I. begraben, der 968 das Erzbistum Magdeburg gründete. Mit Otto I. und den Ottonen beginnt die eigentliche deutsche Geschichte.
Das nördliche Portal des Querschiffes weist eine berühmte Skulpturengruppe auf, die Weisen und törichten Jungfrauen. Ein unbekannter Bildhauermeister des Hochmittelalters schuf diese Figuren um 1240.
Obwohl der Dom mehrfach in seiner Geschichte von Plünderungen heimgesucht wurde, enthält er Kunstschätze von bedeutendem Rang.

Dazu gehören Säulen, die Kaiser Otto I. wahrscheinlich aus Ravenna mitbringen ließ, weiterhin ein Taufbecken aus ägyptischem Vulkangestein. Sehr bekannt ist auch das von Ernst Barlach gestaltete Ehrenmal, das an die Toten des Ersten Weltkriegs erinnert. Südlich des Doms schließt sich ein großer Kreuzgang an.
Magdeburg war eine der Hochburgen der Reformation. 1567 wurde der Dom evangelisch. Bei der verheerenden Zerstörung Magdeburgs im Dreißigjährigen Krieg durch Truppen der kaiserlichen Feldherrn Johann ’t Serclaes Tilly und Gottfried Heinrich Graf zu Pappenheim konnten sich etwa 2.000 Bürger der Stadt am 20. Mai 1631 vor den mordenden und plündernden Soldaten in den Dom retten. Zwischen 20.000 und 30.000 Magdeburger fielen diesem grausamsten Blutbad des ganzen Krieges zum Opfer. Erst nach Tagen fand der Terror ein Ende, die Bürger im Dom gehörten zu den wenigen Überlebenden.
Auf dem Domplatz (im Vordergrund) fanden 1989, während der friedlichen Revolution in der DDR, die Montagsdemonstrationen in Magdeburg statt. Tausende Bürger der Stadt forderten ein Ende der SED-Herrschaft und der Überwachung durch das Ministerium für Staatssicherheit, die Abhaltung freier Wahlen und Demokratie.
(Aufnahme: August 2009)