Die Klosterkirche Unser Lieben Frauen
Nicht weit vom Magdeburger Dom entfernt liegt das ehemalige Prämonstratenserkloster Unser Lieben Frauen, das ursprünglich um 1015 vom Magdeburger Erzbischof Gero als Marienstift gegründet wurde. Um 1064 wurden die Gebäude des Klosters erstmals umgestaltet. Unter dem neu gewählten Erzbischof Norbert von Xanten wurde das Kloster mit seiner Kirche in romanischer Bauweise fertiggestellt. Nach der Einführung der Reformation in der Stadt blieb das Kloster zunächst katholisch. Die Zerstörung der Stadt im Dreißigjährigen Krieg überstand das Kloster - wie auch der Dom - nahezu unbeschädigt. Die nachfolgenden Jahrhunderte waren von einer wechselvollen Geschichte geprägt. Ende des 17. Jahrhunderts wurde hier eine Klosterschule eingerichtet. Während der Besetzung durch die Truppen Napoleons diente die Klosterkiche zeitweilig als Pferdestall. Dazwischen gab es immer wieder Zeiten, in denen die Kirche als Raum für Gottesdienste verwendet wurde. 1832 wurde das Kloster säkularisiert. Die Bombenangriffe auf Magdeburg im Zweiten Weltkrieg überstand das Kloster mit einigen Beschädigungen, die zur Zeit der DDR behoben wurden. Nachdem die religiöse Nutzung in den 1950er Jahren zu Ende ging, wurde die Stadt Magdeburg 1966 neue Eigentümerin. Eine umfangreiche Restaurierung führte zur Umwandlung der Klosteranlage zu einem Museum für bildende Kunst, die Klosterkirche wurde zur Konzerthalle Georg Philipp Telemann. Damit wird an den berühmten, aus Magdeburg stammenden Barockkomponisten erinnert, der Zeitgenosse von Johann Sebastian Bach und Georg Friedrich Händel war. Die Klosterkirche ist ein sehr bedeutendes Bauwerk der romanischen Epoche in Deutschland und bildet daher auch den Mittelpunkt der Straße der Romanik. (Aufnahme: August 2009)
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