Gruson-Gewächshäuser
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Gruson-Gewächshäuser

Einer der Pioniere der Industrialisierung in Magdeburg war Hermann Gruson. Er gründete 1855 in Buckau eine Schiffswerkstatt und Eisengießerei, die sich sehr schnell einen guten Namen machte. Später produzierten die Gruson-Werke Panzerplatten und Geschütze, vor allem für die Marine. Es gab aber auch zivile Erzeugnisse wie Mühlen- und Erzaufbereitungsanlagen und sogar komplette Industrieausstattungen. Nach seinem Ausscheiden aus dem Unternehmen 1891 wurden die Gruson-Werke von der Friedrich Krupp AG übernommen.

Hermann Gruson war nicht nur ein erfolgreicher und zugleich sozial denkender Unternehmer, sondern auch Physiker und vor allem Botaniker. Er interessierte sich besonders für die Pflanzenwelt Mittel- und Südamerikas und legte die größte Kakteen-Sammlung Europas an. Dazu schickte er sogar seinen Gärtner auf Exkursionen nach Mexiko. Um die tropischen und subtropischen Pflanzen in kühleren europäischen Gefilden halten zu können, ließ er beheizbare Glashäuser bauen, gründete eine Stiftung und vermachte die Sammlung zusammen mit einer größeren Geldsumme schließlich der Stadt Magdeburg. Nach seinem Tod 1895 wurden die nach ihm benannten Gewächshäuser am Rande des Klosterbergegartens eröffnet. Noch heute sind die Gruson-Gewächshäuser eine sehenswerte Attraktion. In einem Teil wird die Pflanzenwelt des tropischen Südamerika gezeigt, wie hier auf dem Foto mit den berühmten Riesenseerosen der Gattung Victoria. Sie stammen aus den Regenwald-Gebieten des Amazonas und des Rio Paraná.

(Aufnahme: August 2009)