Die Sternbrücke
Städte
Die Sternbrücke

Zur Verbindung des Ausstellungsgeländes auf der Elbinsel Rotehorn mit der südlichen Stadtmitte wurde eine neue Brücke geplant. 1914 war Baubeginn, 1922 konnte die Sternbrücke durch den damaligen Magdeburger Oberbürgermeister Hermann Beims eingeweiht werden. Der Name geht auf die Sternschanze zurück, ein Teil der Magdeburger Befestigungsanlagen am Elbufer.
Im April 1945 sprengte eine Wehrmachtseinheit die Sternbrücke vor dem Eintreffen der US-Armee. In der Nachkriegszeit und der DDR wurde sie nicht wieder aufgebaut.

Erst nach der deutschen Wiedervereinigung wurde ein Neubau der Sternbrücke in der Öffentlichkeit diskutiert und schließlich auch realisiert. Die neue Brücke konnte nach schwierigen Bauarbeiten 2005 eröffnet werden, allerdings in schmalerer Bauform als bei der Vorgängerin. Die Sternbrücke ist dem öffentlichen Nahverkehr, Fußgängern und Radfahrern vorbehalten. Von ihr aus hat man einen sehr schönen Blick auf den Fluss und die Stadt.
Die große Grünanlage im Hintergrund ist der Klosterbergegarten, der erste Volksgarten Deutschlands. Er entstand auf dem Gelände des ehemaligen Klosters Berge, das von 970 bis 1813 bestand. Der bekannte Landschaftsarchitekt Peter Joseph Lenné entwarf 1824 die Parkanlage, der ebenso berühmte preußische Architekt Karl Friedrich Schinkel das im Park liegende Gesellschaftshaus. Der Park gehört zum südlich der Innenstadt gelegenen Stadtteil Buckau, der durch seine Armaturen-, Maschinenbau- und Schwerindustrie bekannt wurde. Die dort ansässigen Unternehmen wie Schäffer & Budenberg, die Maschinenfabrik Buckau R. Wolf AG oder die Gruson-Werke besaßen auch international einen hervorragenden Ruf. Die Produkte wurden weltweit exportiert. Später kamen noch Großbetriebe der Chemieindustrie hinzu (Fahlberg-List im Stadtteil Salbke). Magdeburg wurde dadurch schon früh zu einem bedeutenden Industriezentrum. Daher war in der Stadt auch die Arbeiterbewegung immer sehr stark. Der frühe Sozialist Wilhelm Weitling stammte von hier, der bekannte sozialistische Schriftsteller Erich Weinert wurde in Magdeburg-Buckau geboren. Sein Geburtshaus in der dortigen Thiemstraße ist erhalten geblieben und enthält heute ein Museum, das an ihn erinnert.
(Aufnahme: August 2009)