Das Rathaus in Hamburg
Städte
Das Rathaus in Hamburg

Das Rathaus der Freien und Hansestadt Hamburg wurde im späten 19. Jahrhundert im Stil des Historismus erbaut. Es konnte am 26. Oktober 1897 eingeweiht werden und ist das sechste Rathaus in der langen Geschichte der Stadt. Der Vorgängerbau an dieser Stelle musste am 6. Mai 1842 gesprengt werden, als das verheerende Feuer des Großen Brandes die Stadtmitte in Schutt und Asche legte. Senat und Bürgerschaft des Stadtstaates wichen für mehr als 40 Jahre auf Provisorien aus, zuletzt auf das Haus der Patriotischen Gesellschaft an der Trostbrücke.

Der Neubau des Rathauses wurde schließlich nach Plänen eines Architekten-Konsortiums unter Leitung des Baumeisters Martin Haller auf einem sorgfältig vorbereiteten Fundament aus über 4.000 Eichenpfählen errichtet. Ein 112 Meter hoher Turm bildet den markanten Mittelpunkt des Rathauses. Zwischen der Turmuhr und dem Hamburger Wappen befindet sich am Turm eine große Figur des Phönix, sie erinnert an den Wiederaufbau der Stadt nach dem Großen Brand. Bemerkenswert ist der außen angebrachte Figurenschmuck des Gebäudes: Er zeigt nicht nur wie an anderen Rathäusern dieser Zeit Kaiser und Könige der deutschen Geschichte, sondern stellt mit Allegorien bürgerlicher Berufe auch Tugenden wie Fleiß und Rechtschaffenheit heraus. Das entspricht dem Selbstverständnis einer Stadtrepublik, in der schon immer weltweit tätige Kaufleute und Reeder eine zentrale Funktion einnahmen.
Direkt hinter dem Rathaus liegt der von 1839 bis 1841 erbaute Gebäudekomplex der Neuen Börse. Er konnte beim Großen Brand 1842 unter großem persönlichen Einsatz von Hamburger Kaufleuten gerettet werden. Heute dient das Gebäude der Hamburger Handelskammer, ist aber nach wie vor Sitz der ältesten deutschen Wertpapierbörse.


(Aufnahme: August 2014)