Schwimmdock
Städte
Schwimmdock

Das Foto zeigt das Schwimmdock ELBE 10 im Hamburger Hafen. Es gehört zu der bekannten Hamburger Werft Blohm & Voss.
Vor dem Einbringen eines Schiffes werden die Auftriebstanks eines Schwimmdocks so weit geflutet, dass das gesamte Dock unter die Tiefgangsmarke des Schiffes absinkt. Mit der Hilfe von Winden oder Schleppern wird das Schiff in das abgesenkte Dock hineingezogen, festgemacht und gesichert. Nun wird das Dock wieder gelenzt (leergepumpt) und erhält dadurch Auftrieb. Das Schiff kommt dann auf Pallen zum Aufliegen.

Die Werft wurde 1877 von Hermann Blohm und Ernst Voss gegründet. Nach einem eher bescheidenen Anfang, bei dem das Unternehmen zunächst sogar Schiffe auf eigene Kosten bauen musste, gelang bald der Aufstieg zu einer der größten Werften des Deutschen Reiches. Neben dem Neubau von Dampfschiffen, vor allem für die unter der Leitung von Albert Ballin stark expandierende HAPAG, kamen auch Schiffsreparaturen und der Kriegsschiffsbau für die Kaiserliche Marine hinzu. Viele der neuen Schlachtkreuzer der Marine liefen hier vom Stapel. Im Ersten Weltkrieg lieferte die Werft auch U-Boote. Nach dem verlorenen Krieg gab es erst nach längerer Pause wieder Aufträge im Zivilschiffsbau, vor allem von der HAPAG. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurde Blohm & Voss ein NS-Musterbetrieb. Es wurde wieder aufgerüstet; das Schlachtschiff BISMARCK und der Schwere Kreuzer ADMIRAL HIPPER entstanden hier. Auch U-Boote wurden wieder bei Blohm & Voss gefertigt, nun zumeist in Segmentbauweise. Das Unternehmen produzierte sogar Flugzeuge, die durch ihre höchst eigenwillige Konstruktion auffielen. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Werft von den Alliierten massiv bombardiert. In der Nachkriegszeit mussten daher zunächst die Trümmer beseitigt werden. Zudem planten die Briten die weitgehende Demontage des Betriebs. Erst in den 1950er Jahren fand Blohm & Voss wieder Anschluss an die Spitze der Hamburger Werften. In den letzten Jahrzehnten ist aber der Konkurrenzdruck der Werften aus Japan, Südkorea und China sehr groß geworden, so dass Blohm + Voss (heutige Schreibweise) nun vermehrt Spezialschiffbau und Reparaturleistungen anbietet.
(Aufnahme: Juni 2015)