Der Roland in Bremen
Das sicher bekannteste Wahrzeichen der Hansestadt Bremen ist der 1404 errichtete Roland. Die 10 Meter hohe steinerne Figur vor dem Rathaus stellt einen Ritter dar. Das goldene Schild mit dem Doppeladlerwappen des Reiches verkündet die vom Kaiser garantierten Freiheiten für die Stadt und ihre Bürger:
vryheit do ik yu openbar
de karl und mennich vorst vorwar
desser stede ghegheven hat
des danket gode is min radt
(Freiheit tue ich euch offenbaren,
die Karl und mancher Fürst, fürwahr,
dieser Stätte gegeben hat.
Das danket Gott, ist mein Rat.)
Die Figur des Rolands geht auf das Rolandslied aus Frankreich zurück, das schon im frühen Mittelalter durch fahrende Sänger in weiten Teilen West- und Mitteleuropas Verbreitung fand. Die historische Vorlage für das Rolandslied lieferte Hruotland, ein Paladin Karls des Großen, der am 15. August 778 in der Schlacht gegen die Basken bei Roncesvalles in den spanischen Pyrenäen fiel.
Neben Bremen besitzen auch weitere deutsche Städte Rolandsfiguren an oder neben ihren Rathäusern, darunter Brandenburg (Havel), Magdeburg, Stendal, Halberstadt, Quedlinburg, Nordhausen, Lutherstadt Eisleben und Zerbst.
(Aufnahme: August 2013)
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