Das Osnabrücker Rathaus
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Das Osnabrücker Rathaus

Zwischen 1487 und 1512 wurde das Osnabrücker Rathaus erbaut, bis heute das Wahrzeichen der Stadt. Hier und im Rathaus der westfälischen Nachbarstadt Münster fanden die Friedensverhandlungen am Ende des Dreißigjährigen Krieges statt, die schließlich 1648 zum Westfälischen Frieden führten.
Zentral über der Eingangstür befindet sich eine Statue Karls des Großen, des fränkischen Königs und späteren Kaisers, der als Gründer des Bistums und somit der Stadt Osnabrück angesehen wird.

Links und rechts von dieser Statue wurden um 1890 weitere Figuren aufgestellt: Kaiser Sigismund, Friedrich II. (Staufer), Rudolf von Habsburg, Wilhelm I. (Hohenzollern), Friedrich I. Barbarossa, Arnulf von Kärnten, Maximilian I. von Habsburg und Ludwig der Bayer.
Von den genannten hielt sich jedoch nur Friedrich I. Barbarossa im Jahr 1157 wähend einer Reise von Nijmegen nach Goslar einige Tage in Osnabrück auf. Er verlieh der Stadt mit der 1171 in Goslar gesiegelten Urkunde Privilegium de non evocando ein wichtiges kaiserliches Vorrecht: Kein Bürger Osnabrücks sollte sich in Zukunft noch vor einem fremden Gericht verantworten müssen. Schon zuvor erhielt die Stadt vom Kaiser die Erlaubnis zum Bau einer Befestigungsanlage mit Stadtmauer, Türmen und Toren.
Das Rathaus brannte bei einem Luftangriff im September 1944 aus, nur die Außenmauern standen noch. Trotz des großen Mangels an Arbeitskräften, Geld und Baumaterial begann die Stadt schon 1947 mit dem Wiederaufbau. Am 24. Oktober 1948, 300 Jahre nach der Verkündigung des Westfälischen Friedens von dieser Stelle aus, konnte das Rathaus wieder feierlich eingeweiht werden. Bis heute tagt hier die gewählte Vertretung der Bürger, der Rat der Stadt.

(Aufnahme: Juli 2014)