Der Schnoor
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Der Schnoor

Ein Gängeviertel der Bremer Altstadt ist erhalten geblieben, der Schnoor. Der Name geht auf das niederdeutsche Wort für „Schnur“ zurück und hat wahrscheinlich seinen Hintergrund in der hier frühen ansässigen Herstellung von Seilen und Tauen für die Schifffahrt (Reeperbahn oder Reiferbahn sind vergleichbare Bezeichnungen in Hamburg und Rostock; das Reep war ein Schiffstau und die Reepschläger waren die Seilmacher). Weitere Straßennamen (Lange Wieren) deuten darauf hin, dass auch Draht- und Kettenmacher (für Ankerketten) im Schnoorviertel tätig waren.
Der Schnoor wird durch kleine Gassen und schmale Häuser geprägt. Die ältesten erhaltenen sind das Packhaus Schnoor von 1401 und das Brasilhaus (1402). Im Viertel lebten anfangs Flussfischer, Schiffer und Handwerker, die sich auf die Herstellung von Schiffsausrüstungen spezialisiert hatten. Später galt der Schnoor eher als Wohngebiet für Arme, die sich größere Häuser oder Wohnungen nicht leisten konnten. Nach dem Zweiten Weltkrieg, den der Schnoor fast unbeschädigt überstand, fand eine Sanierung des Viertels statt. Heute haben sich Kunsthandwerkbetriebe, Galerien, Antiquitätengeschäfte, kleine Museen, Cafés und Restaurants angesiedelt.
Das Schnoorviertel ist eine große Attraktion in der Bremer Altstadt und wird daher von vielen Touristen besucht.

(Aufnahme: August 2013)