Der Dom St. Paulus in Münster
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Der Dom St. Paulus in Münster

Der Dom St. Paulus ist die Bischofskirche des Bistums Münster und liegt nur wenige hundert Meter vom Rathaus der Stadt und der Lambertikirche entfernt. Er ist bereits der dritte Dombau in Münster. Der erste entstand im Jahr 805, gefolgt von einer im 10. Jahrhundert errichteten Kirche. Im Jahr 1192 begann der Bau eines neuen Westwerks und der Türme im romanischen Baustil. Nach einer Unterbrechung wurde der Dombau 1225 mit dem gotischen Langschiff fortgesetzt. Die endgültige Fertigstellung fand im Jahr 1264 statt.
Nach schweren Schäden durch die Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg, die auch den Dom trafen und besonders das Westwerk und die Türme in Mitleidenschaft zogen, begann im Jahr 1946 der Wiederaufbau, der 1956 abgeschlossen werden konnte.

In einer Seitenkapelle des Chorumgangs befindet sich die Grabstätte von Clemens August Graf von Galen. Er war von 1933 bis 1946 Bischof von Münster und wurde weit über die Grenzen des Bistums bekannt, weil er die Ermordung von behinderten Menschen durch den nationalsozialistischen Staat öffentlich in mehreren Predigten anprangerte, ohne dass die Machthaber es wagten, ihn deswegen zu verfolgen. Die Inhalte seiner Predigten wurden durch illegal verbreitete Flugblätter weitergegeben. Nach dem Krieg, Anfang 1946, nur wenige Wochen vor seinem Tod, wurde er von Papst Pius XII. zum Kardinal ernannt. Durch Papst Benedikt XVI. wurde von Galen im Jahr 2005 seliggesprochen.
Links neben dem Südturm des Doms ist ein weiterer Kirchturm zu erkennen. Er gehört zur Überwasserkirche. Die Liebfrauenkirche wird in Münster auch so genannt, weil sie westlich des Doms auf der anderen Seite der Aa liegt. Dieser etwa 43 Kilometer lange Fluss durchquert das Stadtgebiet von Münster und mündet schließlich in die Ems. Westlich der Innenstadt wird die Aa zum Aasee aufgestaut, der ein beliebtes Naherholungsgebiet ist.

(Aufnahme: August 2016)