Das Paderborner Rathaus
Städte
Das Paderborner Rathaus

Der fränkische König Karl der Große gründete im Jahr 776 an den Quellen der Pader, einem Nebenfluss der Lippe, eine Pfalz und eine Befestigungsanlage, die Karlsburg. Der neue Stützpunkt der Franken sollte der Unterwerfung und Christianisierung der Sachsen dienen. Schon ein Jahr später hielt Karl hier einen ersten Reichstag und eine Synode zur Missionierung ab.
Aus der fränkischen Gründung ging die Stadt Paderborn hervor. Außerdem wurde 799 ein neues Bistum gegründet und mit dem Bau eines Doms begonnen. 806 wurde der erste Bischof Hathumar eingesetzt. Das Bistum wurde später zum Hochstift Paderborn. Schließlich wurde es 1930 zum Erzbistum erhoben. Das Paderborner Land ist bis heute ein Gebiet mit überwiegend katholischer Bevölkerung.

In den Jahren von 1613 bis 1620 entstand das Paderborner Rathaus im Auftrag des Fürstbischofs Dietrich von Fürstenberg. Der Bau wurde von Hermann Baumhauer im Stil der Weserrenaissance verwirklicht. Besonders das Erdgeschoss mit seinen frontseitigen Arkaden zeigt deutliche Einflüsse der zeitgenössischen italienischen Architektur, vor allem aus Florenz. Im späten 19. Jahrhundert fanden einige Umgestaltungen statt.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Rathaus durch einen Bombenangriff fast völlig zerstört. Der Wiederaufbau begann 1947 und war 1958 abgeschlossen. Das Rathaus ist neben dem Dom das bedeutendste Wahrzeichen der ostwestfälischen Stadt. Bemerkenswert ist auch der aus Sandstein errichtete Brunnen vor dem Gebäude.

(Aufnahme: August 2015)