Pilsumer Leuchtturm
An der ostfriesischen Nordseeküste, zwischen Pilsum und Greetsiel auf der Halbinsel Krummhörn, steht dieser historische Leuchttum direkt auf dem Deich (53° 30' N 07° 03' O).
Im Rahmen eines deutsch-niederländischen Neubauprogramms von Leuchttürmen im Bereich der Emsmündung wurde er 1891 in Betrieb genommen. Die 12 Meter hohe Konstruktion des Pilsumer Leuchtturms bestand aus Schmiedeblechsegmenten, der Lieferant war die Gutehoffnungshütte (GHH) in Oberhausen.
Bald nach Beginn des Ersten Weltkriegs, im Jahr 1915, wurde sein Leuchtfeuer wie das aller anderen Leuchttürme abgeschaltet, um gegnerischen Flotteneinheiten keine Orientierungshilfen an der deutschen Nordseeküste zu bieten. Nach Kriegsende wurde er nicht wieder aktiviert, da sich inzwischen die Schifffahrtswege im Gebiet der Emshörnrinne geändert hatten.
Der stillgelegte Leuchtturm verfiel in den folgenden Jahrzehnten immer mehr. 1972 sollte er abgerissen werden. In letzter Minute wurde aber entschieden, den Leuchtturm zu erhalten. Er wurde originalgetreu restauriert und erhielt als inaktives Seezeichen einen rot-gelben Anstrich.
Der Pilsumer Leuchtturm ist heute ein sehr bekanntes Wahrzeichen Ostfrieslands. Er diente schon in vielen Spiel-, Werbe- und Dokumentarfilmen als Kulisse mit hohem Wiedererkennungswert. Auf Wunsch können Paare im Leuchtturm sogar heiraten.
(Aufnahme: Dezember 2011)
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