U 2540 (Typ XXI) Wilhelm Bauer
Während des Zweiten Weltkriegs wurde von der deutschen Kriegsmarine der U-Boottyp XXI entwickelt. Dieser gilt wegen seiner überragenden technischen Merkmale als erstes echtes U-Boot der Welt. Eine für die Unterwasserfahrt optimierte Form, eine vergrößerte Akkumulatorenanlage und leise, leistungsfähige Elektromotoren sorgten dafür, dass dieses Boot viel länger getaucht fahren konnte als alle Vorgängermodelle. Bei Tauchfahrt war sogar ein schnelleres Operieren als aufgetaucht unter Dieselantrieb möglich, zugleich waren die Boote viel geräuschärmer als alle anderen bislang gebauten Typen. Die U-Boote waren mit einem ausfahrbaren Schnorchel im Turm ausgerüstet und besaßen modernste Funk- und Ortungssysteme.
Auf den Bauwerften wurden die U-Boote des Typs XXI aus neun vorgefertigten Sektionen zusammengesetzt. Die Serienfertigung begann 1944, aber nur noch wenige Boote liefen in den letzten Kriegstagen von norwegischen Stützpunkten zu Einsätzen aus.
Nach der ersten Teilkapitulation der Wehrmacht am 4. Mai 1945 versenkten die Besatzungen in der Operation Regenbogen entgegen anderslautender Befehle von Großadmiral Karl Dönitz über 220 U-Boote aller Typen. Die Alliierten hoben später einige davon. Die Seestreitkräfte der USA, Großbritanniens, Frankreichs und der Sowjetunion übernahmen nach dem Zweiten Weltkrieg viele technische Neuerungen des Typs XXI für ihre eigenen U-Boot-Flotten.
1957 wurde auch U 2540 gehoben, das 1960 als Erprobungsboot unter dem Namen Wilhelm Bauer zur neuen Bundesmarine kam. Bauer (1822 - 1875) war ein deutscher Erfinder und Ingenieur, der 1850 das erste moderne U-Boot konstruierte, den Brandtaucher.
Das U-Boot liegt heute als Museumsschiff in Bremerhaven und kann dort besichtigt werden. Dort entstand auch dieses Foto, das U 2540 mit einem geöffneten Bugtorpedorohr zeigt.
(Aufnahme: Februar 2014)
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