Zeche Consolidation
Gelsenkirchen trug früher den Beinamen Stadt der tausend Feuer durchaus mit Berechtigung. Die bei Nacht weithin sichtbaren Gasfackeln der vielen Kokereien waren über Jahrzehnte Wahrzeichen dieser Großstadt im Ruhrgebiet.
Das Bergwerk Consolidation in Gelsenkirchen-Bismarck geht in seinen Anfängen auf das Jahr 1848 zurück, als Suchbohrungen bei etwa 170 Metern Teufe auf Steinkohle stießen. 1863 wurden verschiedene Abbaufelder unter dem Namen Consolidation zusammengeschlossen (konsolidiert). Erster Repräsentant der neu gegründeten Gewerkschaft Steinkohlenbergwerke Consolidation war der Kaufmann Friedrich „Fritz“ Grillo aus Essen, der als Pionier des Ruhrbergbaus auch an der Gründung von Eisenwerken und anderen Montanunternehmungen beteiligt war, die bald sehr bekannt wurden (Schalker Verein, Dortmunder Union, Gelsenkirchener Bergwerks-AG).
Das Bergwerk Consolidation wurde in den folgenden Jahrzehnten erheblich erweitert. Nicht nur in Bismarck, sondern auch im Stadtteil Schalke entstanden weitere Schächte. 1915 begann man mit dem Abteufen des Hauptförderschachts 9, der aber erst nach dem Ersten Weltkrieg vollendet wurde. Im Jahr 1922 kam das sehr filigran wirkende Doppelstrebengerüst über diesem Schacht hinzu, das auf dem Foto zu sehen ist. Für die Einwohner Gelsenkirchen-Bismarcks, die das Bergwerk auch kurz Consol nannten, wurde es zu einem Wahrzeichen ihres Stadtteils. Im Jahr 1993 wurde die Förderung auf Consol eingestellt. Die verbliebenen Übertageeinrichtungen stehen heute unter Denkmalschutz. Die ehemaligen Bergwerksflächen werden als Consolpark zur Erholung, für Kulturzwecke (Consol-Theater) und gewerblich genutzt.
(Aufnahme: Juli 2015)
|