Schrämkopf
Industrie / Technik
Schrämkopf

Steinkohle kommt in Lagerstätten vor, die durch übereinanderliegende Schichten gebildet werden, in der Bergmannsprache auch Flöze genannt. Diese Flöze wurden vor allem in der Zeit des Karbons vor rund 300 Millionen Jahren aus den Ablagerungen abgestorbener Pflanzen gebildet.
Die bergmännische Gewinnung von Steinkohle geschah über Jahrhunderte nur manuell. Mit Werkzeugen wurde ein schmaler Schlitz in das Kohlenflöz getrieben. Die Bergleute nannten diese Arbeit schrämen. Anschließend konnte die überstehende Kohle herausgehauen werden.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden vor allem im Ruhrbergbau Techniken entwickelt, um den Kohlenabbau mit mechanischen Mitteln zu rationalisieren. Ein erster erfolgreicher Schritt war die Einführung von druckluftbetriebenen Bohrhämmern. Diese mussten aber nach wie vor von den Bergleuten manuell bedient werden.
In den 1920er Jahren folgten erste Versuche einer rein maschinellen Kohlegewinnung, die nach dem Zweiten Weltkrieg weitergeführt und perfektioniert wurden. Verschiedene Spezialmaschinen wurden zu diesem Zweck entwickelt, darunter Schrämmaschinen und Kohlenhobel. Beide können aber nur bei entsprechend günstigen Flözlagen (ungestörte Lagerung) und Flözstärken (Dicke der Kohlenschicht) eingesetzt werden.
Eine Schrämmaschine ähnelt einer Fräse: Ein pilz- oder walzenförmiger Kopf aus Stahl, der mit meißelartigen Zähnen aus geeigneten Hartmetallen besetzt ist, wird mit Hydraulik- oder Elektromotorantrieb in einer rotierenden Bewegung gegen die Frontseite des Flözes geführt und bricht in kurzer Zeit große Kohlenmengen heraus. Anschließend sorgen Band- oder Kettenförderer für den Abtransport der Kohle aus dem Streb.
Das Foto zeigt den Kopf einer Schrämmaschine, aufgenommen auf dem Gelände der Zeche Zollverein in Essen.

(Aufnahme: August 2013)