Kokerei Zollverein
Industrie / Technik
Kokerei Zollverein

Im Jahr 1957 begann direkt nördlich der Essener Zeche Zollverein der Bau einer modernen Großkokerei. Der Architekt war ebenfalls Fritz Schupp. Die riesige Anlage war von 1961 bis 1993 in Betrieb und produzierte Hochofenkoks für die Eisenverhüttung, Kokereigas, Teer, Benzol, Ammoniak, Schwefelsäure und andere chemische Grundstoffe.
Das Verfahren zur Koks-Herstellung aus Steinkohle wurde um 1717 von dem englischen Erfinder Abraham Darby I entwickelt. Das von ihm gegründete Unternehmen baute später auch die erste Eisenbrücke der Welt in Coalbrookdale (Shropshire).

Mit der Erfindung der Koksherstellung nahm die Gewinnung von Eisen einen ernormen Aufschwung, da die vorher zur Eisenverhüttung verwendete Holzkohle, die nur begrenzt verfügbar war, durch den reichlich vorhandenen Energieträger Steinkohle ersetzt werden konnte. Das war auch eine wichtige Voraussetzung für die Industrielle Revolution.
Auf der Kokerei Zollverein waren durchschnittlich 1.100 Mitarbeiter tätig. In den 304 Koksöfen der Anlage wurden im Dreischichtenbetrieb - rund um die Uhr - täglich rund 8.000 Tonnen Koks produziert.
In ihrer aktiven Betriebszeit war die Kokerei Zollverein wie auch andere Kokereien ein verbotener Ort. In der Regel erhielten nur die dort Beschäftigten Zutritt. Historische Fotos oder Filme einer Kokerei im Betrieb sind daher relativ selten. Heute kann die Kokerei Zollverein als Industriedenkmal besichtigt werden. Das Foto zeigt einen Blick auf die Maschinenseite der Ofenbatterien. Die Maschinenseite ist die Ofenseite, von der aus die Ausdrückmaschine den fertigen Koks aus den Öfen in den Kokslöschwagen auf der anderen Seite der Ofenbatterie drückt. Die Ofentüren der Maschinenseite sind am rechten Bildrand zu sehen.
Den grundsätzlichen Betriebsablauf in einer Kokerei sollen die folgenden Fotos dieser Galerie verdeutlichen, die auf den Kokereien Zollverein in Essen, Hansa in Dortmund und Prosper in Bottrop entstanden.

(Aufnahme: August 2007)