Ehemaliges Hauptquartier Wolfsschanze Zurück Zurück Weiter
Polen
Wolfschanze bei Rastenburg

Unter strengster Geheimhaltung begannen im Juli 1940 Planungen für ein neues militärisches Lagezentrum, zeitgleich mit den ersten Vorbereitungen des Angriffs auf die Sowjetunion unter dem Decknamen Unternehmen Barbarossa, der dann am 22. Juni 1941 begann. Die Anlage sollte möglichst nahe hinter der dann neu entstehenden Ostfront bei Rastenburg (poln. Kętrzyn) in Ostpreußen errichtet werden. Zugleich war der Standort so einsam und abgelegen, dass Abschirmung und Tarnung problemlos möglich waren.

Adolf Hitler selbst wählte für das neue Lagezentrum den Namen Wolfschanze. Den Decknamen Wolf hatte er schon in frühen 1920er Jahren für sich selbst verwendet, als sein Aufstieg in der völkisch-nationalistischen Szene Münchens begann.
Noch im Oktober 1940 begann die Organisation Todt (OT) mit dem Bau, Anfang Juni 1941 konnten die ersten Teile bezogen werden. Wolfschanze (auch Wolfsschanze war gebräuchlich) war eine strengstens bewachte Bunkeranlage mit mehreren Sicherheitskreisen. Sie lag sehr gut getarnt im Rastenburger Stadtwald in der Nähe des Dorfes Görlitz (poln. Gierłoż). In der Wolfschanze waren das Führerhauptquartier (FHQ) und der Wehrmachtführungsstab (WFSt) unter Generaloberst Alfred Jodl untergebracht. Im näheren Umfeld von Wolfschanze gab es weitere getarnte Bunkeranlagen, wie Mauerwald für das Oberkommando des Heeres (OKH) oder die Feldkommandostelle Hochwald für den „Reichsführer SS“, Heinrich Himmler. Hitler befand sich zwischen Juni 1941 und November 1944 an über 800 Tagen in der Wolfschanze. Von hier aus wurde der verbrecherische Vernichtungskrieg des Deutschen Reiches in Osteuropa operativ geführt. Als die Rote Armee Mitte Januar 1945 ihre Offensive gegen Ostpreußen begann, sprengte die Wehrmacht beim Herannahen der Front die verlassenen Bunker. Wolfschanze ist heute ein Museum und wird jedes Jahr von zahlreichen Touristen besucht. Das Foto zeigt die Ruine von Hitlers privatem Bunker.

(
Aufnahme auf KB-Farbdiafilm (+ Scan) vom Mai 1998)