Die Externsteine
Landschaften
Die Externsteine

Die Externsteine sind eine Sandsteinformation im Teutoburger Wald. Das spektakuläre Naturdenkmal liegt im Gebiet der Stadt Horn-Bad Meinberg und gehört neben dem Hermannsdenkmal zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten im Kreis Lippe.
Die Externsteine entstanden vor etwa 70 Millionen Jahren, als sich die Gebirgszüge auffalteten und einige Gesteinsschichten dabei senkrecht aufgestellt wurden. Die folgende Erosion führte zu einer Wollsackverwitterung. Dabei bildeten sich Spalten und Klüfte zwischen den Felsen und sorgten für eine bizarre Erscheinungsform.
Die Felsenreihe beginnt mit einzelnen, teilweise noch im Wald verborgenen Steinen aus hartem Osning-Sandstein. In nordwestlicher Richtung werden die Felsen immer mächtiger, sie bilden schließlich zwei Gruppen von regelrechten Türmen, die eine Höhe von fast 48 Metern erreichen.

Früher hielt man die Externsteine oft für einen prähistorischen Siedlungs- und Kultplatz oder eine Sternwarte. Die Nationalsozialisten vermuteten hier ein altgermanisches Heiligtum. Zugleich glaubte man im Sinne eines völkisch-esoterischen Germanenkultes, an den Externsteinen einen Beweis für eine angeblich vorhandene Hochkultur finden zu können, die in ihrer Bedeutung mit den antiken Kulturen zumindest ebenbürtig sein sollte. Trotz mehrfacher Ausgrabungen fanden sich aber keinerlei Spuren einer frühzeitlichen Kultstätte.
Die Felstürme werden bereits seit Jahrhunderten durch zahlreiche, von Menschenhand angelegte Höhlen, Schächte und Gänge durchzogen. Daneben entstanden auch eigentümliche Reliefs und die Nachbildung eines Felsengrabes (Arkolosium). Diese Artefakte wurden wahrscheinlich im Mittelalter durch Mönche erstellt, die in Klöstern im nicht weit entfernten Paderborn lebten. Weitere Reliefs kamen im 18. und 19. Jahrhundert hinzu, darunter ein Wappen des damaligen Fürstentums Lippe, das von 1789 bis 1919 existierte.
Wie das englische Stonehenge sind die Externsteine bis in die heutige Zeit Treffpunkt von Esoterikern, die in ihnen eine verborgene Kraftquelle vermuten. Zur Sommersonnenwende versammeln sie sich alljährlich an dieser Stelle.
Direkt neben den Felsen verläuft schon seit Jahrhunderten ein kleiner Fluss, die Wiembecke. Am Fuß der Felsen wurde sie im 19. Jahrhundert zu einem großen Teich aufgestaut, um ein Landschaftsbild im Geist der Romantik zu schaffen.
Die Felsformation war schon im 19. Jahrhundert ein Anziehungspunkt für Ausflügler und Touristen. Auch heutzutage kommen in jedem Jahr viele Besucher hierher. Durch Treppen und kleine Brücken lassen sich die Felsen der nördlichen Gruppe auch besteigen.

(Aufnahme: August 2015)