Die Sektorenstadt Städte
Die Sektorenstadt

Am 2. Mai 1945 musste General Weidling, letzter Kommandant des umkämpften Berlins, vor der sowjetischen Roten Armee kapitulieren. Der Zweite Weltkrieg, der von Hitler und den Nationalsozialisten verursacht worden war, war auch von Berlin ausgegangen. Nun war der Krieg für die Stadt wenige Tage vor der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht zu Ende. Für Berlin und Wien hatten die Siegermächte eine Aufteilung in zuerst drei, später vier Sektoren vorgesehen. Im Juli 1945 bezogen die westlichen Alliierten ihre Sektoren in Berlin. Die Besatzungszeit begann.

Die beiden westlichen Alliierten (USA und Großbritannien) hatten mit der Sowjetunion zwar auf den Konferenzen von Teheran (November 1943), Jalta (Februar 1945) und Potsdam (Juli - August 1945) ein einvernehmliches Vorgehen bei der Behandlung des Kriegsgegners Deutschland vereinbart. Aber bereits während des Krieges wurden erste Differenzen zwischen der Sowjetunion und den Westmächten, zu denen 1945 noch Frankreich hinzukam, sichtbar. Nicht nur nach der Aufteilung Deutschlands, Österreichs, Berlins und Wiens in Zonen und Sektoren kam es zu Meinungsverschiedenheiten, auch die beginnende Teilung der Welt in eine westliche und östliche Interessenssphäre spielte eine entscheidende Rolle. Für Berlin hatte das schon bald einschneidende Folgen: Nach der Währungsreform in den drei Westzonen im Juni 1948 verhängten die Sowjets eine Blockade gegen die Westsektoren, die fast ein Jahr lang dauerte; Amerikaner und Briten reagierten darauf sofort mit ihrer Luftbrücke. Die Sektorengrenzen in der Stadt waren durch Schilder und aufgemalte Linien auf den Straßen markiert. Zwar konnten die Berliner noch jahrelang die Sektorengrenzen passieren (Soldaten der Siegermächte ohnehin), aber die Teilung der Millionenstadt hatte für alle sichtbar begonnen.
Am 13. August 1961 begann dann mit dem Mauerbau die schwerste Zeit für die Berliner. Sie sollte mehr als 28 lange, bittere Jahre dauern. Das Foto zeigt die Replik eines der typischen Grenzschilder am ehemaligen alliierten Grenzübergang Kochstraße/Friedrichstraße, dem weltbekannten Checkpoint Charlie der US-Armee. Alliierte Soldaten, Diplomaten und Ausländer konnten ihn in Richtung (Ost-)Berlin und zurück passieren.
(Aufnahme: August 2009)