Checkpoint Charlie
Die Siegermächte des Zweiten Weltkriegs hatten vereinbart, das von ihnen besetzte Gebiet des ehemaligen Deutschen Reiches in vier Besatzungszonen und die beiden Städten Berlin und Wien in vier Sektoren aufzuteilen. Militärangehörige, Diplomaten und Ausländer sollten sich zwischen den Zonen und Sektoren jedoch frei bewegen können. Diese Regelung war besonders im Fall Berlins bedeutsam, da die ehemalige Reichshauptstadt vollständig vom Gebiet der sowjetischen Besatzungszone umgeben war.
Die westlichen Alliierten nutzten als Zugang nach Berlin auf dem Landweg vor allem drei Übergänge. Der erste war der westliche Teil des Grenzübergangs Helmstedt-Marienborn an der früheren Reichsautobahn, der heutigen Autobahn A 2. Im militärischen Sprachgebrauch der Westmächte hieß dieser Übergang zwischen der britischen und sowjetischen Zone Checkpoint Alpha. Auch ein Großteil des Zugverkehrs der Alliierten von und nach Berlin lief über Helmstedt-Marienborn.
Nach der Durchquerung der sowjetischen Zone über die Autobahn erreichte man das (West-)Berliner Stadtgebiet am Übergang Dreilinden-Drewitz, der bei den Alliierten Checkpoint Bravo hieß.
Im Bereich der südlichen Innenstadt, an der Grenze zwischen amerikanischem und sowjetischem Sektor, lag der Übergang Kochstraße-Friedrichstraße. Er wurde bald als Checkpoint Charlie weltbekannt. Eingerichtet wurde dieser Kontrollpunkt der US-Armee aber erst nach dem Mauerbau am 13. August 1961.
Das Foto zeigt die Kontrollbaracke der Amerikaner. Das kleine Holzgebäude ist allerdings ein Nachbau, da die Originalbaracke nach der Grenzöffnung 1989 abgebaut und in das Berliner Alliiertenmuseum gebracht wurde. Nachgebaut wurde auch die Stellung aus Sandsäcken, die heute mit Zement gefüllt sind. Das Original wurde im Herbst 1961 errichtet und sollte den US-Soldaten Schutz bei einem möglichem Beschuss mit Infanteriewaffen bieten.
(Aufnahme: August 2009)
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