Gründerzeitarchitektur
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Gründerzeitarchitektur

Am Hasselbachplatz mündet auch die Otto-von-Guericke-Straße. Hier und den Nebenstraßen findet man noch zahlreiche Häuser aus der Gründerzeit.
Als Gründerzeit gelten die Jahre nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. Frankreich hatte ihn verloren und musste hohe Reparationen an das neu gegründete Deutsche Reich zahlen. Durch die eingehenden Zahlungen in Goldfranc wurden Kredite im Kaiserreich sehr günstig, was wiederum die Gründung von Unternehmen und den Bau von Immobilien aller Art massiv steigerte.

Durch Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg und den fortschreitenden Verfall alter Bausubstanz in der DDR waren besonders die Altstadt-Häuser in Magdeburg und anderen Städten der DDR massiv in ihrem Bestand gefährdet. Erstens fehlten in der DDR oft notwendige finanzielle Mittel, Baumaterialien und Arbeitskräfte. Weiterhin wurden historische Altstädte in der DDR aus politischen Gründen nicht besonders geschätzt, da sie als Relikte feudaler oder bürgerlicher Epochen galten. Daher wurden eher komplette Stadtteile in moderner Plattenbauweise neu gebaut, so auch in Magdeburg (Neubauviertel im Norden der Stadt). Die Altstädte verfielen dagegen in den 1970er und 1980er Jahren immer mehr. Die mit enormen Summen an öffentlichen und privaten Geldern betriebenen Sanierungsarbeiten seit 1990 konnten diese Entwicklung jedoch stoppen und schließlich abwenden.
Teile der Magdeburger Altstadt geben heute noch einen guten Eindruck von einer deutschen Großstadt im Kaiserreich.

(Aufnahme: August 2009)