Barockhäuser am Breiten Weg
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Barockhäuser

Der Breite Weg wurde im 18. Jahrhundert von vielen Barockhäusern gesäumt. Diese Neubebauung war durch die fast vollständige Zerstörung Magdeburgs im Dreißigjährigen Krieg notwendig geworden.
In der Folge entwickelte sich der Breite Weg zu einer der schönsten Barockstraßen Deutschlands, zugleich galt er als die eleganteste und betriebssamste Einkaufsstraße der ganzen Stadt. Namhafte Geschäfte lockten Käufer aus ganz Mitteldeutschland nach Magdeburg, das so auch zu einem Zentrum der preußischen Provinz Sachsen wurde.

Das historische Magdeburg ging in der Nacht vom 16. auf den 17. Januar 1945 für immer unter, als ein schwerer Luftangriff der Royal Air Force große Teile der Innenstadt traf. Im Feuersturm dieser Bombennacht kamen unzählige Einwohner ums Leben. Die Altstadt war bei Kriegsende zu 90 Prozent zerstört, Magdeburg war nur noch eine ausgebrannte Ruinenlandschaft und eine der am stärksten zerstörten Städte in Deutschland. Ein Weiterleben in dieser Trümmerwüste erschien für viele nicht mehr möglich.
Die westlich der Elbe liegenden Stadtteile wurden im April 1945 von Soldaten der US-Armee eingenommen, die sich aber bereits im Juni wieder zurückzogen und die Stadt vereinbarungsgemäß der Roten Armee übergaben. Unter großen Schwierigkeiten begannen Magdeburger Frauen bereits im Sommer mit der Enttrümmerung. Aber nur allmählich konnte ein Wiederaufbau einsetzen, es fehlte überall an Arbeitskräften, Baustoffen, Maschinen und Geld. Nur noch an sehr wenigen Stellen waren alte Gebäude vorhanden, so dass den Politikern der Stadt und der neu gegründeten DDR die Entscheidung leicht fiel, die Innenstadt im Stil einer sozialistischen Musterstadt nach sowjetischem Beispiel neu zu bebauen. Das Foto zeigt die einzigen noch erhaltenen Barockhäuser am Breiten Weg. Sie lassen erahnen, wie diese Hauptverkehrsstraße Magdeburgs bis zum Zweiten Weltkrieg ausgesehen hat
. Genau gegenüber dieser Ecke, an der Bärstraße, begann 1951 der Wiederaufbau des Breiten Weges. Daran erinnert heute noch eine Inschrift am Bärbogen.
(Aufnahme: August 2009)