Die Grüne Zitadelle
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Die Grüne Zitadelle

Ein besonders aufsehenerregendes Bauwerk am Breiten Weg entstand erst 2005. Es ist die von Friedensreich Hundertwasser entworfene Grüne Zitadelle. Es war das letzte Projekt, das der ideenreiche österreichische Künstler vor seinem Tod realisieren konnte.
Bis zu ihrem Abriss 1959 stand hier die Nikolaikirche. Ihr Platz wurde danach von einem Plattenbau eingenommen. Nach der Wiedervereinigung gab es von Magdeburgern die Anregung, Hundertwasser mit einem Umbau des Gebäudes zu beauftragen.

Der Künstler entwickelte eine phantasievolle Architektur, die lebendig, human und organisch wirkt. Runde Formen und eine farbenfrohe Gestaltung sind für die Grüne Zitadelle prägend. Im Erdgeschoss befinden sich Geschäfte, ein Theater und eine Kindertagesstätte, in den Obergeschossen sind Wohnungen, Büroräume und Praxen vorhanden.
Farbenfrohes Bauen hat in Magdeburg schon eine lange Tradition, die auf die Tätigkeit des Architekten und Stadtplaners Bruno Taut zurückgeht. Er ließ in den 1920er Jahren verschiedene Gebäude in Magdeburg in großflächigen Mustern farbig anstreichen. Die moderne Gestaltung stieß damals auf heftige Kritik von konservativer Seite, wurde aber im In- und Ausland auch sehr positiv gesehen. Taut verließ Deutschland nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten und emigrierte in die Türkei, wo er als Architekt, Stadtplaner und Hochschullehrer große Anerkennung erfuhr.

(Aufnahme: August 2009)