Das Otto von Guericke-Denkmal
Otto von Guericke (ursprünglich Gericke) stammte aus einer angesehenen Magdeburger Familie. Der vielseitig interessierte und ausgebildete Guericke schlug zunächst eine Laufbahn als Festungsbauingenieur und Diplomat ein. Einige Zeit nach der Zerstörung der Stadt durch die Truppen Tillys 1631, die Guericke als junger Mann miterlebte, wurde er einer der Bürgermeister Magdeburgs. Er entwickelte erste Pläne zum Wiederaufbau und nahm als Vertreter Magdeburgs an den Friedensverhandlungen in Osnabrück teil. Der Erfolg für sein Bestreben, seine Heimatstadt in den Rang einer Freien Reichsstadt erheben zu lassen, blieb ihm aber versagt.
Otto von Guericke ist der Nachwelt vor allem als einer der ersten modernen Naturforscher bekannt geblieben. In zahllosen Experimenten beschäftigte er sich mit dem Luftdruck und der Frage nach der Herstellung eines Vakuums. Dazu entwickelte er eine funktionsfähige Luftpumpe. Damit führte er den berühmten Versuch mit den Magdeburger Halbkugeln aus, mehrfach sogar 1653 auf dem Reichstag zu Regensburg. So konnte er den enormen Druck demonstrieren, den die Atmosphäre auf einen luftleer gepumpten Körper ausübt. Weiterhin baute er ein funktionierendes Barometer und konnte damit sogar präzise einen Sturm vorhersagen. Otto von Guerickes Forschungen beschäftigten sich sogar mit den damals noch völlig unerklärlichen Erscheinungen der Elektrizität. Er starb in Hamburg, wurde aber 1686 in der Johanniskirche zu Magdeburg beigesetzt.
Die Technische Universität Magdeburg trägt den Namen dieses Wissenschaftspioniers, Physikers, Erfinders und Politikers.
(Aufnahme: August 2009)
|