Bauhaus Dessau
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Bauhaus Dessau

Der Architekt Walter Gropius gründete 1919 in Weimar das Bauhaus, eine Schule, die Architektur, Kunst und Design der Moderne an Studierende vermitteln sollte. Nach einem Wahlerfolg rechtskonservativer Parteien in Thüringen war das Bauhaus politisch unerwünscht, es siedelte daher 1925 nach Dessau um. Hier herrschte ein offeneres Klima, das Bauhaus wurde durch den damaligen Freistaat Anhalt, das von Sozialdemokraten regierte Dessau und den hier ansässigen, liberalen Flugzeugkonstrukteur und Unternehmer Prof. Hugo Junkers unterstützt.

Ab 1925 entstanden das später weltbekannte Bauhaus-Gebäude (Foto), die Meisterhäuser und die Siedlung Dessau-Törten. Walter Gropius, Ludwig Mies von der Rohe, Wassily Kandinsky, Lyonel Feininger, Oskar Schlemmer, Paul Klee, László Moholy-Nagy, Gerhard Marcks, Josef Albers und Johannes Itten waren bekannte Lehrende (Meister) am Bauhaus. Von hier aus gingen enorme Wirkungen auf Kunst, Architektur und Design der Moderne aus. 1932 erzwangen örtliche Nationalsozialisten einen erneuten Umzug des Bauhauses nach Berlin, aber 1933 musste es sich auch dort endgültig auflösen. Viele Lehrende und Absolventen gingen ins Exil, vor allem in die USA. Nach Kriegsende beeinflusste das Bauhaus weiter die Moderne in der westlichen Welt.
Einige der Bauhaus-Gebäude in Dessau wurden 1945 durch Bombenangriffe beschädigt. Schon zur Zeit der DDR, aber auch nach der deutschen Wiedervereinigung wurden die Gebäude restauriert. Seit 1996 gehört das Bauhaus in Dessau zum Weltkulturerbe der UNESCO.

(Aufnahme vom August 2009)