Reederei-Hauptverwaltung
Städte
Reederei-Hauptverwaltung

Am Ballindamm, direkt an der Binnenalster, liegt der Firmensitz der Reederei Hapag-Lloyd. Sie ist aus den beiden Reedereien HAPAG (Hamburg-Amerikanische Packetfahrt Aktiengesellschaft) und Norddeutscher Lloyd (NDL, Bremen) hervorgegangen.
Die HAPAG war bis 1914 u
nter der Leitung ihres weitsichtigen Vorstandsvorsitzenden Albert Ballin zur größten Reederei der Welt aufgestiegen. Ihre Schiffe liefen Häfen auf allen Kontinenten an. Das Motto der HAPAG unterstrich diesen globalen Anspruch: Mein Feld ist die Welt.

Die Reederei war in den Jahrzehnten zwischen 1850 und 1910 durch die Verschiffung von Millionen Auswanderern aus Europa nach Amerika stetig gewachsen. Später bot die HAPAG erfolgreich auch Luxusreisen und Kreuzfahrten an. Der NDL, der Konkurrent aus Bremen, war ebenfalls im Geschäft mit den Auswandern tätig. Besonders bekannt wurde der NDL aber auch durch elegante und schnelle Turbinenschiffe wie die legendäre Bremen (1929, 51.656 BRT), die Transatlantikfahrten von Bremerhaven nach New York in weniger als einer Woche schaffte. Das war zu einer Zeit, in der ein regelmäßiger Flugverkehr über den Atlantik noch eine Vision war, die schnellste und zugleich komfortabelste Art, von Europa nach Nordamerika und zurück zu reisen.
Durch die Weltkriege verloren beide Unternehmen nahezu ihren gesamten Schiffsbestand, so dass jeweils nach 1918 und 1945 ein vollständiger Neuanfang nötig war. Auch der transkontinentale Flugverkehr, der nach dem Zweiten Weltkrieg einsetzte, machte Passagierschiffsreisen im herkömmlichen Sinn überflüssig. Im Jahr 1970 schlossen sich HAPAG und NDL zusammen. 1997 folgte die Übernahme der Reederei durch die damalige Preussag (die spätere TUI). Aktuell ist Hapag-Lloyd mit rund 200 Schiffen die viertgrößte Reederei der Welt. Ein Schwergewicht ist neben dem Kreuzfahrttourismus vor allem der Betrieb von großen Containerschiffen.

(Aufnahme: August 2015)