Die St. Michaelis-Kirche
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Die St. Michaelis-Kirche

Als bekanntestes Wahrzeichen der Stadt Hamburg gilt sicherlich die Sankt Michaelis-Kirche, die auch kurz Michel genannt wird. Sie liegt in der südlichen Neustadt, nicht weit vom Ufer der Norderelbe entfernt. Schon lange galt sie unter Seeleuten als Zeichen der Heimat, da ihr Turm sehr gut von einlaufenden Schiffen aus zu sehen war. Nach einer ersten Kirche aus dem Jahr 1669, die 1750 durch einen Blitzschlag abbrannte, wurde bis 1762 ein Nachfolgebau errichtet. Er existierte bis 1906, als bei Bauarbeiten am Dach ein Brand ausgelöst wurde, der Turm und Kirche zerstörte.

Zunächst war ein erneuter Wiederaufbau der Michaeliskirche in Hamburg sehr umstritten. Schließlich wurde doch dem Wunsch großer Bevölkerungsteile entsprochen, die besonders den Wahrzeichencharakter der Kirche für Hamburg betonten. Die Kirche entstand nach den vorhandenen Originalplänen, allerdings nicht mehr aus Holz, sondern nun mit weniger brandanfälligen Baustoffen wie Beton und Stahl. 1912 konnte der Michel wieder eröffnet werden. Auch die massiven Bombardierungen Hamburgs im Zweiten Weltkrieg schien die Kirche zunächst unbeschädigt zu überstehen. Erst 1944/45 gab es einige Bombenschäden am Kirchenschiff, während das gesamte Umfeld der Michaeliskirche bereits ein einziges Trümmerfeld war. Bis 1952 konnten alle Schäden wieder beseitigt werden.
Die Michaeliskirche ist eine der fünf Hamburger Hauptkirchen und gilt als bedeutendste Barockkirche Norddeutschlands. In ihr finden nach wie vor Gottesdienste, herausragende Konzerte oder Gedenkveranstaltungen statt, wie etwa die Trauerfeier für den 2014 verstorbenen Schriftsteller Siegfried Lenz. Im 132 Meter hohen Turm, von dem aus man eine einzigartige Aussicht über die gesamte Stadt und den Hafen hat, befindet sich übrigens die größte Kirchturmuhr Deutschlands.
Die Aufnahme zeigt den Turm der Michaeliskirche, vom einem Schiff auf der Elbe aus gesehen. Im Vordergrund kreuzt gerade die Mississippi Queen auf der Norderelbe, ein Nachbau dieser berühmten Raddampfer aus den USA.

(Aufnahme: August 2014)