Kohleflöze
Industrie / Technik
Kohleflöze

Der größte Teil der Steinkohle entstand vor etwa 300 Millionen Jahren in der Karbon-Zeit, die Braunkohle hingegen im Tertiär vor 65 Millionen Jahren.
Im Karbon herrschte ein sehr warmes und feuchtes Klima, in dem riesige Sumpfwälder aus Siegelbäumen, Schachtelhalmen und anderen Pflanzen gediehen. Diese sanken nach dem Absterben ab und wurden durch Ablagerungen von Meeren und Flüssen überdeckt. Durch den hohen Druck und die entstehende Hitze, in einigen Fällen auch noch verstärkt durch vulkanische Aktivitäten, kam es zu einer fortschreitenden Inkohlung des organischen Materials.

Die dadurch gebildete Kohle tritt in Schichten auf, die in der Bergmannssprache als Flöze bezeichnet werden. Die Mächtigkeit von Flözen kann zwischen wenigen Zentimetern und (bei Braunkohle) hundert Metern und mehr variieren. In einigen Fällen werden Flöze durch die spätere Auffaltung oder Verwerfung der geologischen Schichten direkt an der Erdoberfläche sichtbar, so etwa im Süden von Essen oder bei Witten an der Ruhr. Auch von Menschen geschaffene geologische Aufschlüsse wie Steinbrüche können die Flöze hervortreten lassen, so wie hier im Piesberg im Norden von Osnabrück (kleines Foto rechts). Der weiß umrandete Ausschnitt wird im großen Foto im Detail wiedergegeben. Die Anthrazitflöze sind als dunkle, waagerecht verlaufende Streifen im grauen Karbonquarzit des Steinbruchs gut erkennbar. Die große Aufnahme entstand mit einem Teleobjektiv von 500 mm Brennweite.
(Aufnahme: Juni 2015)
Weg zur Abraumhalde der ehemalige Zeche Hilterberg