Fördergerüst der ehemaligen Zeche Kronprinz
Im Gebiet um Bad Iburg, Hilter und Kloster Oesede im heutigen Landkreis Osnabrück wurde schon lange Steinkohle abgebaut. Zwischen den damals noch selbstständigen Gemeinden Borgloh und Wellendorf, heute Ortsteile von Hilter, gab es besonders viele Gruben, Schächte und Stollen, deren technischer Standard von einfachen, oft von ortsansässigen Bauern betriebenen Schürfgruben (Pingen) bis zu recht gut ausgestatteten Bergwerken reichte.
Der Kohlenbergbau erreichte hier in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine erste Blütezeit. Nach 1900 mussten dann aber viele regionale Bergwerke schließen, da die Steinkohle aus dem Ruhrgebiet auf dem Markt preisgünstiger angeboten wurde. In den wirtschaftlichen Notzeiten nach den beiden Weltkriegen lebte der Bergbau in der Region aber nochmals auf. Es blieb dabei nicht immer nur bei primitiven Notabbaubetrieben.
Nach dem Zweiten Weltkrieg ließ der hohe Energiebedarf der „Wirtschaftwunderjahre“ den Betrieb auch bereits geschlossener Abbaubetriebe wie der Zeche Kronprinz wieder rentabel erscheinen. Einige lokale Unternehmer gründeten eine Aktiengesellschaft, um die Grube wieder in Förderung zu bringen. Im Sommer 1956 war Kronprinz erneut in Betrieb, über dem Schacht mit 130 Metern Teufe war ein rund 13 Meter hohes Fördergerüst errichtet worden. Steinkohle wurde hier bis zum 30. September 1963 gefördert. Dann machte der voranschreitende Strukturwandel auf dem Energiesektor endgültig auch die kleinen Grubenbetriebe unwirtschaftlich.
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