Notbergbau Grube Perm
Industrie / Technik
Notbergbau Grube Perm

Schon seit Jahrhunderten ist der Schafberg bei Ibbenbüren auch als Abbaugebiet für Steinkohle bekannt. Mit Beginn der Industrialisierung setzte der Bergbau hier im großen Maßstab ein. Zahlreiche Stollen und Schächte entstanden, der geförderte Anthrazit galt als hochwertig und war für Heizzwecke in Haushalten und Gewerbebetrieben besonders gut geeignet. Wie in einigen anderen Bergbaurevieren gab es am Schafberg vor allem in der Notzeit nach dem Zweiten Weltkrieg sowie in den frühen 1950er Jahren Versuche, oberflächennahe und gering ergiebige Kohlevorkommen zu erschließen.

Eine dieser Notbergbaugruben entstand 1951 zwischen den Ortschaften Laggenbeck und Alstedde. Die Zeche wurde unter dem Namen Perm bekannt, sie sollte aber nicht mit dem gleichnamigen Eisenerzabbau am Permer Stollen wenige Kilometer entfernt verwechselt werden. Ein tonnlägiger (schräg verlaufender) Schacht erschloss die oberflächennahen Flöze Bentingsbank und Glücksburg. Die geförderte Kohle wurde mittels eines Bandberges (Förderband) zutage gebracht. Der Abtransport musste mit Lastkraftwagen erfolgen, da ein Bahnanschluss nicht vorhanden war. Mit nur wenigen Arbeitskräften und relativ geringem Maschineneinsatz wurden immerhin rund 60.000 Tonnen Kohle im Jahr abgebaut. Am 29. Februar 1960 endete dieser Notbergbau, er war zugleich der letzte dieser Art im Ibbenbürener Revier. Von der kleinen Zeche blieben bis heute noch einige Relikte erhalten. Auf dem Foto sind die ehemalige Trafostation und einige der trichterförmigen Kohlenbunker aus Beton zu sehen. Der ehemalige Zechenplatz dient heute einem Pferdehof als Gelände für Koppeln und Stallungen.

(Aufnahme: Mai 2015)